Der verborgen Hülle auf der Spur

Hofer Anzeiger – Frankenpost  30. März 2011

Der verborgen Hülle auf der Spur

Der Begriff „Feinstofflich­keit“ beschreibt ein The­menfeld, das sich mit den kaum messbaren Parame­tern des menschlichen Wohlgefühls befasst. Einer von deutschlandweit 15 Feinstoff-Beratern ist seit Kurzem Gottfried Hoffmann in Hof.

Von Christoph Plass

Hof – Wer sich beim Holzhacken einen Spreißel in den Finger sticht, der hat nicht bloß Schmerzen. Er erlebt nämlich auch, wie sich sein Körper des Eindringlings entledigt, den keine Pinzette greifen kann. Der Splitter eitert heraus, die Wunde schließt sich, und nach Tagen schon sieht man der Stelle mitunter nicht mehr an, dass hier eine Verletzung vorlag. „Der Körper hat eine klare Vorstel­lung davon, wie er auszusehen hat“, sagt Gottfried Hoffmann. Eigentlich ist er Experte für Chorgesang und Stimmbildung. Seit zehn Jahren aber beschäftigt er sich auch mit einer Sa­che, die ebenfalls zum menschlichen Körper gehöre – auch wenn sie kaum greifbar ist: dem Feinstofflichen. Vor knapp einem halben Jahr hat Hoff­mann – nach der entsprechenden Ausbildung – eine eigene Praxis in Hof eröffnet. Er ist damit einer von gut 15 Feinstoff-Beratern in Deutsch­land. Seine Arbeit: Er will das, was der Körper bei einer Verletzung tut, auch auf Psyche, Geist und Wohlbe­finden anwendbar machen.

Gottfried Hoffmann arbeitet nach der Göthertschen Methode. Die besagt, dass der menschliche Leib umgeben ist von zwei sogenannten Feinstoffkörpern – von Feldern, die zwar spür-, aber nicht sichtbar sind. Die erste Schicht, so die Theaiorie, umschließt im Abstand einer Handbreit den Körper. Die zweite geht mindestens eine Armspanne weit um den Körper herum – auch Waldorf-Begründer Rudolf Steiner hat diese feinstofflichen Körper gekannt. Was davon ist Wissen und was ist Glauben? „Man entwickelt gerade ein System, das das alles messen kann, Gemacht worden ist das bislang nicht“, sagt Hoffmann.

Die Theorie: Vieles, was beim Menschen zu Blockaden, Ängsten, Störungen führt, ist gar nicht im Geiste, gar nicht im Inneren des Betroffenen vorzufinden. Es sind vielmehr Fremdkörper, die in diese feinstofflichen Bereiche eindringen und die nur der Wahrnehmung nach Teil der eigenen Empfindung sind. Gottfried Hoffmann erklärt den Gedanken, der zur Lösung führen könnte: „Vieles, mit dem sich die Menschen belasten, gehört überhaupt nicht zu ihnen; es sind ursprüngliche Reize von außen, die man unbewusst zu seinen eigenen gemacht hat. Von denen muss man sich lösen.“

Reize von außen

Hoffmanns Arbeit fußt auch zwei Säulen: auf der Beratung von Menschen, die aus konkreten Anlässen oder aufgrund konkreter Probleme zu ihm kommen, und auf einem Angebot an Kursen und Vorträgen zum Thema. Von Nürnberg bis Plauen er damit unterwegs, die Feinstoff-Be­rater im Lande tauschen sich aus ­- demnächst referiert Metboden-Be­gründer Ronald Göthert persönlich in Hof (siehe Info-Kasten). Mal vier, mal 15, mal 20 Interessierte sitzen in den Kursen, um sich mit dem zunächst fremd klingenden Ansatz aus­einanderzusetzen.

Unerklärbare Eigenheiten

Denn das ist es: ein Ansatz von vie­len, der mögliche Erklärungen liefert für Phänomene, die viele kennen, die aber keiner so richtig zu deuten weiß. Warum betritt man einen Raum und fühlt sofort die „dicke Luft“, sprich miese Stimmung? Wa­rum wirkt ein Mensch, der guter Dinge ist, auf andere strahlender, größer, stärker?

Hoffmanns Hilfe besteht darin, die persönliche Wahrnehmungshaltung zu verändern. „Man muss erkennen, ob ein Problem von innen oder von außen kommt“, sagt er. Und nennt ein Beispiel: „Eine Musikerin kam zu mir, weil sie immer großes Unbeha­gen beim Singen verspürte.“ Wäh­rend der Beratung stellte sich heraus, dass die Mutter der Dame vor vielen Jahren einmal gesagt hatte, sie kön­ne nicht singen. „Das bat sich festge­bissen und kam immer dann wieder hoch, wenn die Frau singen wollte“, sagt Hoffmann. Aber: ,,Wir konnten gemeinsam ein Bewusstsein dafür entwickeln. dass dieses Unbehagen eben nicht der Frau gehörte, sondern in ihren feinstofflichen Körper ein­gedrungen war.“ Schlussendlich, sagt der Berater, habe die Frau ihre feinstoffliche Ordnung wiederher­stellen können.

Bessere Energieflüsse im und um den Körper, eine stärkere Konzentra­tionsfähigkeit und eine Verfeinerung der Wahrnehmung seiner selbst und seiner Umwelt, das gehört zu den Dingen, die die feinstoffliebe Arbeit verbessern können, wirbt Hoff­mann. Einer seiner Grundgedanken:

„Die Wahrnehmung einer Sache ist oft wichtiger als das Wissen um alle Hintergründe.“ Soll heißen: Wer merkt, dass irgendwo irgendetwas stört, kann auch dagegen ankom­men, ohne exakt zu wissen, was der Störfaktor ist. Wichtig aber sei es im­mer, sagt Hoffmann, die Feinstoff­Körper mit Nahrung zu versorgen: nicht, indem wir zum Beispiel Auf­merksamkeit und Zustimmung auf uns ziehen, sondern indem wir mit Nahrung, Naturerlebnissen oder sportlicher Betätigung anders umge­hen. Was wen stört und was wem hilft, diese Fragen müsse sich jeder selbst beantworten. Hoffmann: „Ich habe keine psychologische Ausbil­dung. Ob ich als Berater das erfahre, ist völlig irrelevant. Ich helfe nur bei den Nachforschungen und unter­stütze die Ordnungsprozesse im Feinstofflichen.“ So, wie das der Kör­per beim Holz-Splitter alleine kann.

Infos und Vortrag

Das Feinstoffliche ist keine Erfin­dung der Neuzeit. Vorstellungen eines Stoffes, der das Körperliche mit dem Immateriellen und dem Geisti­gen verbindet, gab es schon bei

den antiken griechischen Philoso­phen. Begonnen bei Plato, tauchen ähnliche Theorien seitdem in Hin­duismus und Buddhismus ebenso auf wie in der neuen Esoterik oder den Theorien zur Waldorf-Pädago­gik. Eine Info-Veranstaltung zum Thema gibt es am Samstag, 2. April, um 14 Uhr in der Feinstoffpraxis Hoffmann, Schützenstraße 9 in Hof. Infos und Anmeldung unter www.feinstoffpraxis-hoffmann.de.

FP 2011-03-30 – Der verborgenen Hülle auf der Spur