Da ist er wieder, der Stress. Viel zu viel zu tun, das Gefühl, überhaupt nicht klarzukommen vor lauter Arbeit. Innerliche Unruhe, Fahrigkeit, nicht wissen wo man anfangen soll, das kenne ich alles zur Genüge. Es steigert sich, wenn man nicht aufpasst, zur Schlaflosigkeit mit den ganzen üblichen Folgen.
Selbstversuch
Also gebe ich mir einen Ruck und mache ich einen Selbstversuch. Das wichtigste ist erst einmal, mir klarzumachen, dass ich überhaupt nicht so viel Zeit habe, um sofort mit der Arbeit zu beginnen (eine Seminarweisheit, die es gut auf den Punkt bringt). Umwege und Zeitverschwendung kann/will/darf ich mir nicht leisten. Im Klartext: zuerst Überblick verschaffen und planen, erst dann arbeiten. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sammle mich als Allererstes. Das mache ich heute Morgen, indem ich einen schwarzen Punkt anschaue, etwa so groß wie ein zwei-Euro-Stück, der vor mir neben dem Fenster hängt. Einige Minuten schaue ich auf den Punkt, lasse die Gedanken kommen und gehen, lasse die Veränderungen des Punktes auf mich wirken. Er bekommt einen weißen Rand, fängt an zu changieren, die schwarze Fläche wird lebendig. Das Phänomen kenne ich schon, es ist jedes Mal ein spannendes Schauspiel. Und zentriert mich ungemein, bringt die Gedanken zur Ruhe.
15 Minuten
Erst jetzt nehme ich mir meinen Zettel, auf dem die Aufgaben stehen. Als nächstes kommt der Terminplan des Tages und es wird festgestellt, wie viel Zeit realistisch zur Verfügung steht. Wenig, erschreckend wenig. Ich möchte an den drei Hauptbereichen Zielorientierung, Erzeugung von Einkommen und Nutzen-für-die-Menschen-bringen arbeiten (die Einteilung habe aus meinem Lieblingsbuch zur Selbstorganisation Zeit.Macht.Geld von Martin Geiger). Also teile ich meine Aufgaben erst mal diesen Bereichen zu. Nun die Verteilung auf die Zeit. Und jetzt habe ich eine wunderbare Liste, mit Angaben zur Zeit und den Inhalten. Das Ganze hat 15 Minuten gedauert, 5 Minuten schwarzen Punkt anschauen und 10 Minuten planen. Und ich bin glücklich und zufrieden und fange mit Volldampf an zu arbeiten, darauf bedacht, bis zum Ende der jeweiligen Arbeitszeit in dem jeweiligen Gebiet möglichst viel zu schaffen. Kein Gefühl mehr von Hektik, von Überlastung, von Fahrigkeit. Ich arbeite konzentriert und schnell, bin sehr effizient und konzentriert bei der Sache. Und schaffe was.
Selbstversuch gelungen! Ich klopfe mir innerlich auf die Schulter.