EDV macht alles einfacher – heute: die Pivot-Tabelle

Ein Freund von mir schwärmt von Pivot-Tabelle. Haben Sie schon mal etwas davon gehört? Also, in der Anwendung für mich als IT-Laien (das sind die Leute, von denen die IT-ler sagen, wenn was nicht klappt, befindet sich das Problem 50 cm vor dem Bildschirm) nicht so kompliziert, ich hab‘s noch ein paar Versuchen hinbekommen. Intuitive Bedienung. Sie wissen schon, in einer Excel-Tabelle den entsprechenden Bereich markieren, den Ort für die Zusammenfassung auswählen usw. usw., ganz wenige Arbeitsschritte. Was die Pivot-Tabelle einem abnimmt? Sie liefert exakte Zusammenfassungen. Und zwar jedes Mal auf Knopfdruck. Sie gehen in die entsprechende Excel-Tabelle und markieren in der Pivot-Tabelle „aktualisieren“. Und schon haben Sie die neuesten zusammengefassten Daten vor sich. Und das ist eine echte Zeitersparnis. Rechnen wir mal nicht die Zeit, die ich gebraucht habe, um meine Pivot-Tabelle in den Anwendungen, in der ich sie haben wollte, einzurichten. Das können Sie nun wirklich nicht mit einkalkulieren. Es geht nur um die Zeitersparnis am Ende. Also die 4 Stunden, bis ich das Prinzip verstanden hatte, und die jeweils 45 Minuten für die Einrichtung der jeweiligen Tabelle, das dürfen Sie nicht rechnen. Denn Sie haben ja ohne Pivot-Tabelle jedes Mal, wenn Sie einmal im Monat eine Zusammenfassung der Zahlen brauchten, auch 5 Minuten gebraucht, um die entsprechenden Daten zusammenzufassen und zu analysieren. Dabei haben Sie natürlich bemerkt, dass manche Bereiche Steigerungen zu verzeichnen hatten, andere Rückgänge. Das sehen Sie jetzt bei der Pivot-Tabelle auf den ersten Blick. So häufig sie wollen, ohne einen Aufwand, per Knopfdruck.

Und was man nicht vergessen darf, ich habe wieder etwas mehr von der wunderbaren Welt der IT verstanden. Und gesehen, wie perfekt und auf die xte Nachkommastelle genau der Ist-Zustand beschrieben wird. Denn das ist ja der riesengroße Vorteil der IT, ich habe stets ein genaues Abbild der Wirklichkeit. Ich kann exakt sehen, was war.

Es verschiebt sich da allerdings etwas. Das beobachte ich an mir. Ich brauche viel Energie und viel Zeit, um diesen Ist-Zustand sorgfältig zu erfassen. Und die Genauigkeit gaukelt mir vor, durch sie ein tiefes Verständnis der Prozesse gewinnen zu können. Dabei sind nur wenn-dann-Bedingungen abgebildet, nichts wird ausgesagt über Ursachen und Gründe. Deren Erarbeitung muss ich nach wie vor selbst leisten. Ich muss mich also auf der Basis von höchst präzisen Zahlen in die Unsicherheit von möglichen Hintergründen, multiplen Ursachen und vagen Tendenzen begeben, mit all ihren Unwägbarkeiten. Und dabei vermisse ich, da ich es ja so gewohnt bin, die Präzision der xten Nachkommastelle. Das lässt mich zögern, braucht extra Aufwand. Ich nehme ein Ungleichgewicht wahr. Die Excel-Darstellung verführt mich, mich wegen ihrer Präzision – gewonnen aus vielen Daten – auf sie zu verlassen. Bei den Hintergründen braucht es intensive Forschung, zu der ich mich erst motivieren müsste. Und die Ergebnisse werden nicht absolut eindeutig sein.

Insofern betrachte ich EDV-Tabellen mit einer gewissen Skepsis, denn sie gaukeln mir unendliche Genauigkeit und umfassende Sicherheit vor, die sie aber nur für die Rückschau bieten können. Ich wollte es wissen und habe Pivot-Tabellen angewendet, um meine Finanzen zusammenfassend zu überblicken. Das Ergebnis ist wirklich erstaunlich: ich weiß jetzt ganz genau, wie wenig Geld ich habe. Auf Knopfdruck. Jederzeit. Und sofort.