Das Projekt ist bombig gelaufen! – Gedanken sind Schicksal

“Wo drückt der Schuh?” – Wenn der Chef so die Dienstbesprechung eröffnet, beschäftigen wir uns mit was? Mit den Dingen die nicht geklappt haben. Und wir empfinden was? Schuld. Weil wir es nicht geschafft haben. Weil wir ohne seine Hilfe die Probleme nicht geregelt kriegen.

Da stellt sich doch die Frage, ob wir uns auf diese Weise motiviert fühlen. Ob wir mit Freude unser Tagwerk beginnen. Oder ob wir zerknirscht dasitzen und uns vom Chef die Ideen anhören, auf die wir schon selbst gekommen sind oder noch gekommen wären.

Und es stellt sich auch die Frage, ob der Chef uns schuldbewusst und eingesunken dasitzen sehen möchte. Oder ob das nur ungeschickt von ihm war.

Wie wäre denn dieses Szenario?

“Ich habe gehört, das Projekt XY ist bombig gelaufen. Erzählen Sie mal!” Womit beschäftigen wir uns jetzt? Mit den Dingen, die geklappt haben. Die uns zufrieden oder vielleicht sogar stolz werden lassen. Die uns zu mehr ermutigen, weil wir es geschafft haben. Und wenn er dann fragt: “Wie kriegen wir den das Projekt Z hin, welche Ideen haben Sie da?” fangen die Ideen an zu sprudeln.

Bestimmt die Wortwahl das Geschehen? 

Aber es ist nicht die Wortwahl. Es ist das Konzept dahinter. Ich habe eine Entscheidung zu treffen, ob ich problemorientiert oder lösungsorientiert an die Sache herangehe. Oder, wenn dieses Bild besser gefällt, ob ich eher den Fehler suche (Vergangenheit) oder die Entwicklungsmöglichkeit (Zukunft). Das wird meinen Blick schärfen. Ich sehe das, wofür ich mich entschieden habe. Und da wir in einer Einheit von Körper, Emotion und Intellekt agieren, wirkt das direkt auf meine Sprache.

Sprechen ist also eine direkte Folge meines Fokus. Und den bestimme ich selber. Und dafür trage ich die Verantwortung.

Die eigene Verantwortung

Das drückt auch ein wohl aus dem alten China stammender Spruch aus, der dem englischen Dichter Charles Reade (1814-1884) zugeschrieben wird:

 

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.

Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.